Endlosersommer

Was bisher geschah

Seit fast 3 Wochen sind wir jetzt schon unterwegs in Indien. Von Bombay mit dem Zug ins Hinterland zum heiligen Ort Nasik wo alle 56 Jahre die Kumph Mela stattfindet (die nächste 2015). Von hier haben wir den Versuch gewagt den Bus zu nutzen um nach Vadodara zu kommen und Tugcas Schulklassenfreundin Daniela zu besuchen.

Vadodara ist eine 1,3 Millionenstadt, sie war einst der Sitz einer großen Maharaja-Familie von derer Zeit noch heute gewaltige Bauten und Paläste zeugen. Daniela und ihr Lebensgefährte Ingo leben hier seit 1,5 Jahren. Sie sind dafür zuständig den Sitz einer deutschen Firma auszubauen und internationale Beziehungen zu festigen. Bei den Beiden wird Gastfreundschaftlichkeit groß geschrieben. Obwohl wir aufgrund schlechter Hindi Kenntnisse nicht um 9 sondern um 2 Uhr Nachts ankamen, blieb Daniela für uns wach und holte uns persönlich beim Bahnhof ab.

In den 5 Tagen die wir dort verbrachten, konnten wir uns mal wieder richtig heimisch fühlen und einen Tag auch mal nur faullenzen. Es gab täglich selbstgebackenes deutsches Brot, abends deutsche Küche und zum Erfreuen aller Kontakte in Skype – schnelles Internet.

Der nächste Trip sollte nach Udaipur gehen, die wohl romantischste Stadt Indiens (und laut einigen Einheimischen: die zweit schönste Asiens). Dorthin sind wir diesmal 2.Klasse (von 5) Nightexpress gefahren. Udaipur liegt am (für Indische Verhältnisse) „glasklarem“ Pichola See im Aravalligebirge, bespickt mit prunkvollen Palästen, Dachterrassen Restaurants und 6 Sterne Luxushotels (ach ja Tempel gabs auch). In den 4 Tagen die wir hier genossen, gönnten wir uns einen eigenen Rikshawalla (Fahrer) der uns neben all den schönen Orten und Sehenswürdigkeiten auch seine Freunde und Familie vorstellte und (auf unsere Kosten) viel Bier und Rum ausgab. In Udaipur wurde der Film „James Bond – Octopussy“ gedreht, welcher in den meisten Restaurants nostalgisch jeden Abend gezeigt wird. Witzig ist, dass dieser Film wie ein Reisebericht wirkt, da er die Wirklichkeit sehr gut wieder gibt oder anders herum, die Stadt wie eine Filmkullise wirkt.

Von der Dachterrasse unseres Hotels (welches sich als das Schönste erwies das wir bisher besuchten) aus glaubte man eine indische Kopie des Gardasees vor sich zu haben, welche ganz nach Bollywood Manier, frech mit Inselpalästen, überdimensionalen Gondeln und Dschungel-Hindutempeln gepimpt wurde. In den 4 Tagen wurden hier geschätzt 2020 Hochzeiten gefeiert, jede einzelne mit eigenem Feuerwerk, Straßenmusikanten und viiiel Gästen. So war es nicht verwerflich, dass wir in diese und jene Hochzeitsprozession und -vorbereitung tappten und die Bräuche der aufwendigsten Tradition Indiens hautnah erleben konnten.

Viel haben wir in den 3 Wochen schon gesehen, aber zu viel Eindrücke erlebt um alles in Wort und Film zu kommunizieren. Dieses Land bietet mehr Farben und Emotionen als man manchmal aufnehmen kann – und das ist gerade erst der Anfang unserer Reise.

Von Indien

Gerade in diesen Moment sitzen wir seit 10 Stunden im Zug und sehen durch das Fenster die Sonne im Staub aufgehen. Noch 2 Stunden und wir erreichen Agra, eine Stadt wo ein Monument erbaut wurde, dass jährlich doppelt so viel Touristen anzieht wie die 1,4 Millionenstadt Einwohner zählt – der Taj Mahal.

1 Kommentar

  1. Kristin

    Wie schön, wie schön! Das ist ein toller Reisebericht! Habe schon ganz viel an Euch gedacht, nachdem wir das letzte Mal geskypt haben!Freut mich, dass alles so gut läuft und ihr wohlbehalten seid! Hier liegt Schnee und es ist wirklich kalt, also genießt das schöne Wetter und generell die Wärme dort! Bis bald bei Skype! Liebe Grüße, Kristin

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