Endlosersommer

Valencia in 120 Stunden

Eigentlich wollte ich noch ein letztes mal surfen auf unserem Trip. Aber als wir von Marokko zurück kamen, setzte uns beiden eine triefende, hustende Grippe mit Kopf-hals-Gliederschmerzen zu. Jedoch war das Wetter eh dürftig – feucht, so blieben wir nur 3 Tage in Tarifa. Ines zuckte es auch gebürtig in den Fingern bei dem Gedanken bald Ski fahren zu gehen.
Ich hoffte dagegen noch auf besseres Wetter und etwas Wind in Lecate. Wir fuhren jetzt größere Strecken und wollten nur bei den wichtigsten Orten halten.
Das Wetter wurde wirklich besser und wir kamen innerhalb 2 Tagen nach Valencia wo wir kurz hielten, durch die Altstadt schlenderten und uns einen lang ersehnten Döner gönnten.

Strand Valencia

Doch dann sind wir schnell wieder auf die Piste, denn wir hatten den Plan viel Nachts zu fahren um mehr vom Tag zu haben.
Ines fuhr als plötzlich mit einem Knack das Auto zur Seite zog. „eine Böhe?“
Kaum war dieser Gedanke gedacht, knackt es wieder und jetzt ununterbrochen. Schnell hält sie auf dem Seitenstreifen und atmet schwer. „ruhig Kleine, ist bestimmt nur ein Rad locker.“
Mit Warnweste check ich Rad um Rad und finde nix. Unterm Auto seh ich Öl und befürchte das Schlimmste. Im Schritttempo fahre ich bis zur nächsten Abfahrt wo glücklicher Weise auch ein McDonalds ist. Nicht um einen Schock-Burger zu knabbern (hatte ja gerade einen Döner) sondern um per Skype den ADAC zu erreichen.

Das lief dann so ab : 3 mal stürzte Skype ab. Dann konnte ich im Telefon-Menü nicht die Tastenwahl betätigen und schließlich hat Ines mit ihrer österreichischen Nummer angerufen und landete in der Zentrale in Österreich… :-S

Aber schließlich kam der Abschlepdienst der per Google-translate uns verklickerte, dass das Auto am Montag Morgen inspiziert werden würde. (es war Freitag Abend) Aber Kopf hoch, der ADAC übernimmt ja 3 Übernachtungen.
Bis dieser ein Hotel gebucht hatte und das Taxi kam, durften wir im Schlepper sitzen, der trotz 2Uhr nachts und Feierabend mit uns wartete.

Schlepper


Glaubt mir: 4 Sterne können dir auch nach dem stressigsten Abend wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Das Wochenende verbrachten wir mit Halbpension im Spa-Hotel und Stadtbesichtigung. Valencia gefiel uns jetzt ganz gut. Eine herrliche verwinkelte Altstadt und eine Neustadt voller architektonischer und künstlerischen Highlights.

Architektur


Natürlich dachten wir auch an das Auto und überdachten die verschiedensten Varianten. Schnell erkannten wir, dass es Beste wäre, wenn (wie ich vermutete) das Getriebe kaputt ist (daher auch das Öl). Dann könnten wir dank ADAC per Bahn in die Alpen kommen und dass Auto würde nach Hause geliefert B-). Den Bully verkaufen wir dann als Ersatzteil.

Am Montag Mittag meldete sich dann die Werkstat: es wäre nicht das Getriebe, sondern das Radlager das da so laut knackt. Wir hätten Glück, denn man könne es bis Dienstag reparieren. Kostet auch „nur“ 1287€. JUHU! 🙁
Das war die schlechteste aller Lösungen. Hätte sich die Reparatur auf 2000€ belaufen, wäre es zumindest ein wirtschaftlicher Totalschaden gewesen und wir wären kostenlos weiter gereist.

Also suchten wir uns eine andere Unterkunft, denn jetzt mussten wir wieder bezahlen und holten ein paar frische Sachen aus dem Auto. die Werkstatt lag weit ausserhalb sah aber professionell und vertrauensvoll aus.
Den Abend gingen wir fein aus. Irgendwie mussten wir uns aufmuntern. Dienstag checkten wir wieder aus und warteten auf den Anruf der die Fertigstellung ankündigte. Ziellos liefen wir umher und tranken in gefühlten 100 Starbucks Kaffee. die Stadt gefiel uns nicht mehr so sehr…
Entlich der Anruf: „das Ersatzteil ist bestellt, aber noch nicht da. sicher können wir morgen Mittag dann los.“ Wieder zurück zum Hostel, wieder chick essen gehen. am nächsten Tag schien die Sonne und wir chillten im Park. die Stadt gefiel uns gar nicht mehr.

Schweinebein


Entlich um 16Uhr kam der Anruf, das Auto sei fertig. Zwar sind nicht alle Teile beschaffbar gewesen aber man hats trotzdem fahrtüchtig bekommen.!?

Als wir um 17Uhr die Fahrt wieder aufnahmen, machten wir 3 Kreuze und einigten uns bis zur Schweiz durch zu fahren.
– also war der Traum vom surfen einem 5 tägigen Stadtrundgang gewichen.-

im strahlenden Sonnenschein kamen wir in den Bergen an. Erhaben grüßte der Schnee bedeckte Mt.Blanc die Strassen waren geräumt, so kamen wir ohne weitere Probleme ans Ziel. auch mit Sommerreifen…

1 Kommentar

  1. Dirk Juling

    häng noch das Bild vom Mt.Blanc mit drann, da sieht man so schön, wie man glüchlich sein Ziel erreicht haben kann.
    Ja, ja Schnee ist eben auch nur Wasser.
    Habt Spaß Ihr Beiden

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