Das Reisen als Surfer mit dem Flugzeug birgt schnell Hürden, wenn man entschließt sein Equipment mit in den Flieger zu nehmen. Ich habe schon viele Reisen mit dem Surfbrett oder dem Kiteequipment unternommen und bin oft in irgendwelche Fallen getappt, musste umpacken, nachbezahlen oder was zurück lassen und jedes Mal habe ich mich viel geärgert.
Um euch Stress und Ärger zu ersparen, möchte ich gern meine Erfahrungen mit den Airlines zusammentragen und ein paar hilfreiche Tipps geben.
Die Bestimmungen für Gepäckanzahl, -Gewicht und -Maase variieren stark. Nicht nur Airline, Business oder Economy Class und Zielflughafen, sondern auch der Tarif der Buchung (Discount) sind entscheidend. Surfbude.de stellt eine kleine Liste der günstigsten Airlines in Sachen Surfgepäck auf.
Wer vor hat sein Spielzeug mit zu nehmen sollte sich daher vorab bei der Airline erkundigen. Hier empfehle ich neben Online Recherche den Kundenservice anzurufen, da Kleingedrucktes auf den Seiten oft nicht offensichtlich ist und man nur dort die aktuellen Vorschriften bekommt.
Mir ist es schon passiert, dass im Netz Surfboards ausdrücklich als Kostenfrei deklariert wurden aber der Check In mir dann erzählte, dass diese telefonisch vorher angemeldet werden müssen. Folge: Ich lies es von meinem Dad wieder mit nach Hause nehmen und flog ohne.
Sicher, ich hätte den Überbetrag zahlen können, wie ich es bei meinem letzten Brasilienaufenthalt tat. Hier buchte ich 2 Boardbags im Voraus und bezahlte je 75€, bekam auch eine Bestätigung per Mail. Was ich jedoch übersehen hatte war, dass dies nur für den Rückflug gebucht wurde und nicht für den Hinflug… Dieser war zum Buchungszeitraum schon Surftechnisch ausgebucht. (Achtung! Für beliebte Surfregionen frühzeitig Gepäck anmelden!) Nach Diskussionen und Nachmessen der gesamten Ladung, durfte ich beide Bags für 150€ extra per piece mit nehmen.
Es ist also nie verkehrt vor Antritt der Reise den Buchungsstatus telefonisch bestätigen zu lassen, so wie früher. Vertrau keinem Online Check In! Vor allem nicht wenn es um dein teures Equipment geht.
Wie ich bei einer weiteren Brasilien Reise enttäuscht wurde, als ich herausfand, dass das Sportgepäck nur für den Hauptflug nicht aber für die Zubringer-Flüge gebucht wurde. Obwohl ich den kompletten Flug als Ganzes auf der Condor-Webseite gleich mit dem Sportgepäck zusammen gebucht hatte. Als ich in Leipzig nach Frankfurt eincheckte, musste ich eine enttäuschend schmerzliche Erfahrung machen. Seit dem fahre ich lieber Zug 😉
Manchmal hat man aber nicht wirklich viel Zeug zum Kiten dabei. Wieviel macht schon ein Kite + Board aus? Nach Brasilien reicht ja auch ein 8m Kite. Trotzdem gilt bei manchen Airlines ein Koffer der 130cm lang ist schon als Sperrgepäck.
Mein Tipp: Das Kiteboard kann auseinander gebaut und entsprechend verpackt als „Kunstgegenstand“ (Gemälde) oder „Souvenir“ eingecheckt werden. 😉
Das Gerücht, dass Golfgepäck umsonst mitfliegt habe ich so noch nie erlebt, obwohl auf meinem Kitebag frech GOLF drauf steht. Eventuell bekommt man einen günstigeren Tarif anstatt es als Surfgepäck zu deklarieren, aber die Chance dass man auffliegt ist wohl recht hoch.
Solltest du mal in eine Bredouille am Check In geraten, bitte nicht gleich nachgeben. Versuch (nett!) eine Lösung zu verlangen, lass dir Zeit und bewahre Ruhe. Einmal konnte ich eine Übergewichtsforderung abwehren, indem ich ordentlich ins Handgepäck umgelagert habe. Dass dies dann etwas schwer wurde, war der Frau dann auch irgendwann egal.
!Achtung Handgepäckgrenzen variieren auch stark! Laptop und Duty-Free Artikel dürfen vom Gewicht abgezogen werden. (Manchmal auch das Buch)
Im (ärmeren) Ausland sind Bodencrew und Vorschriften oft kulanter als in paranoiden westlichen Ländern. Generell ist zu sagen, dass dank erhöhter Sicherheitsstandards und der wachsenden Fantasie der Terroristen ein weiteres Verschlimmern der Gepäckregelungen in Zukunft zur Folge hat.
Die Zeiten dass ich mein Skateboard aus den USA oder Pfeil und Bogen aus Afrika im Handgepäck mitnehmen durfte sind ja auch endgültig vorbei.
Probleme mit dem Gepäck sind bei Flugreisen eine Art Ärger die den entspannenden Urlaub kaputt machen können. Einreisebestimmungen, Visa und Zoll können schnell Geld und Stress kosten und im schlimmsten Fall den Urlaub vereiteln. Daher ist es ratsam die neusten Informationen und Bestimmungen immer wieder aufs neue einzuholen. Besser einmal zu oft dumm gestellt als teuer bezahlt.
Oder aber du nutzt dir Erfahrungen und Fürsorge spezialisierter Organisatoren und Guides 😉